metrobasel Schwerpunkt "Soziale Kohäsion"
Die Angst wächst, den Kuchen mit immer mehr Leuten teilen zu müssen – und wer Angst hat, der wird unnachsichtig und hart. Die Folgen sind Debatten, die sich um eine ganze Reihe von Fragen der Partizipation drehen: Wem gönnt man welche staatlichen Leistungen? Und wie sind diese zu finanzieren? Wer muss worauf verzichten, damit die Solidarität innerhalb des Generationenvertrags wieder spielt? Wieviel Konkurrenz erträgt der Arbeitsmarkt? Und wer muss wieviel zum Erhalt der Umwelt beitragen?
metrobasel Schwerpunkt
Menschen brauchen Perspektiven, Verlässlichkeit und ein gewisses Mass an Sicherheit. Verunsicherungen bis hin zu Ängsten nähren deshalb den Boden für Ideologien und gefährden den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft. Gleichzeitig wiegen Eigeninteressen in Wirtschaft und Gesellschaft meist mehr als das Wohlergehen aller. Die Kluft zwischen Reichen und Ärmeren, zwischen Gewinnern und Verlierern, aber auch zwischen Älteren und Jüngeren vergrössert sich laufend.
In der Schweiz – und insbesondere in der Region Basel – verfügen wir zwar nach wie über ein hohes Wohlstandsniveau. Aber auch bei uns treten vermehrt Abstiegs- und Zukunftsängste zu Tage: Wie sicher ist mein Arbeitsplatz oder mein Einkommen? Wie sicher kann ich meine Zukunft planen? Wie viel Entscheidungsfreiraum bleibt uns in Zukunft? Solche Ängste oder Frustrationen stellen eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt dar. Dabei darf diese Entwicklung keinesfalls als rein soziologisch interessantes Phänomen abgetan werden: Stéphane Garelli vom Lausanner Institute of Management Development, welches das jährliche World Competitive Ranking herausgibt, definiert die Regeln der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit so simpel wie überraschend:
«produzieren, diversifizieren, exportieren, in die Infrastruktur investieren, bilden, diszipliniert haushalten und am Wichtigsten: den sozialen Zusammenhalt im Auge behalten.»
Es spielt folglich keine Rolle, welcher politischen Couleur oder wirtschaftlichen Theorie man anhängt: Kleinster gemeinsamer Nenner muss die Stabilität der Gesellschaft sein. Eine kohäsive Gesellschaft schafft konkreten Mehrwert und ist der Erfolgsfaktor schlechthin für die wirtschaftliche Prosperität, welche das Kernanliegen des Think Tanks metrobasel ist. Was sind die Treiber und was die Hemmfaktoren für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung? Solchen Fragen geht metrobasel in seinen Projekten und an Anlässen nach. Deshalb werden wird sich metrobasel in den kommenden Monaten mit den Grundpfeilern der sozialen Kohäsion beschäftigen und in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Experten akzentuierte Denkanstösse vorbringen und Lösungsvorschläge entwickeln. Ziel ist es, rund um das Thema «soziale Kohäsion» in den Bereichen Wirtschaftsrelevanz, Standortentwicklung, Generationen- und Gesellschaftsvertrag, sowie Energie und Nachhaltigkeit eine vorwärts gerichtete Diskussion zu lancieren.
metrobasel, im Februar 2021